Was bedeutet Klimawandel?
Mit knapp 50 Millionen Nächtigungen trägt der Tourismus in Tirol 19,7% zum Bruttoregionalprodukt im Land bei (Fritz et al. 2021) und bildet damit ein wesentliches wirtschaftliches Standbein. Angesichts der klimatischen Veränderungen durch die globale Erwärmung zeigen sich jedoch wesentliche ökologische, wirtschaftliche und soziale Herausforderungen für den heimischen Tourismus (Steiger et al., 2024).
Der Klimawandel bezeichnet langfristige Veränderungen der durchschnittlichen Wetterbedingungen auf der Erde. Im komplexen Klimasystem der Erde existieren verschiedene Sphären mit unterschiedlichen Reaktionszeiten. Hierdurch ergeben sich natürliche klimatische Veränderungen im Ablauf von Jahrzehnten bis hin zu Jahrmillionen. Vor dem Industriezeitalter wurden natürliche Quellen von Treibhausgasen, wie Vulkanausbrüche, Waldbrände, oder seismischen Aktivitäten als Hauptursache des Klimawandels herangezogen (Murshed et al., 2022).
Seit Beginn der industriellen Revolution im 18. Jahrhundert greift die Menschheit zunehmend durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe und damit einer steigenden Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre in dieses komplexe System ein (+245%; European Environment Agency, 2024). Aufzeichnungen zufolge lag die globale Mitteltemperatur zwischen 2011 und 2020 um 1,1°C über dem vorindustriellen Durchschnitt (Europäische Kommission, 2024). Im Jahr 2024 wurde die ursprünglich in den Pariser Klimazielen vereinbarte Grenze von 1,5°C Erwärmung erstmals überschritten (Copernicus Climate Change Service, 2025).