Nudging von Gästen zur Reduktion von Energieverbrauch

Eine Analyse für die Hotelleriebranche

Publikation
Robert Steiger, Ursula Scholl-Grissemann, Andreas Kallmuenzer, Fabian Klier & Mike Peters (2025)

Kurzfassung dieser Studie: 

Die Bewältigung des Klimawandels und der Energiekrise unterstreicht die dringende Notwendigkeit, den Energieverbrauch zu reduzieren und CO2-Emissionen zu senken. Eine wissenschaftliche Untersuchung widmet sich der Frage, wie Hotels als zentrale Akteure der Tourismus-Branche ihre Gäste zu energiesparendem Verhalten während ihres Aufenthalts motivieren können.

Die Ergebnisse zeigen, dass verhaltensorientierte Maßnahmen, die den Gästekomfort unmittelbar beeinflussen, von entscheidender Bedeutung sind. Insbesondere wurde festgestellt, dass Gäste familiengeführter Hotels sowie Personen mit ausgeprägtem Umweltbewusstsein eine höhere Bereitschaft zeigen, niedrigere Raumtemperaturen zu akzeptieren. Preisliche Vergünstigungen können dabei Komforteinbußen kompensieren.

Ein umfassendes Experiment verdeutlicht zudem, dass die Bereitschaft der Gäste zum Energiesparen erheblich steigt, wenn das Hotel selbst aktiv Energiesparmaßnahmen umsetzt. Dies wirkt sich gleichzeitig positiv auf die wahrgenommene Attraktivität der Hoteleinrichtung aus.

Aus den Ergebnissen lassen sich konkrete Handlungsempfehlungen für Hotelmanager ableiten, wie sie ihre Gäste erfolgreich zu nachhaltigerem Verhalten motivieren können.

FAKTEN aus dieser Studie: 

FAKT 1: Gäste legen großen Wert auf ihren Komfort während ihres Aufenthalts. Dazu gehören beispielsweise die maximale Raumtemperatur und die Duschzeit. Diese Aspekte sind für sie sehr wichtig. Preisnachlässe können die geringere Attraktivität, die durch niedrigere Temperaturen entsteht, ausgleichen.

FAKT 2: Die Ergebnisse zeigen, dass Gäste eher bereit sind, Energie zu sparen, wenn das Hotel ebenfalls Maßnahmen zur Energieeinsparung ergreift. Dies erhöht die Attraktivität des Hotels insgesamt.

FAKT 3: Gäste von familiengeführten Hotels und solche mit höherem Umweltbewusstsein sind eher bereit, niedrigere Raumtemperaturen zu akzeptieren. Dies deutet darauf hin, dass die Art des Hotels einen Einfluss auf das Verhalten der Gäste hat.

FAKT 4: Gäste bevorzugen umweltfreundliche Energiequellen, besonders in Familienbetrieben, was es Hotels ermöglicht, höhere Preise zu verlangen. Diese Präferenz bezieht sich auf technologieorientierte Maßnahmen.

FAKT 5: Die Studie zeigt, dass die Bereitstellung von Informationen nachhaltiger Maßnahmen vor Ort die Bereitschaft der Gäste erhöht, ebenfalls an klimafreundlichen Aktionen teilzunehmen.

Robert Steiger

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Kategorien
Klimawandel