Kurzfassung dieser Studie:
Die Studie untersucht, ob künstliche Beschneiung im Skitourismus eine sinnvolle Klimaanpassung oder eine Fehlanpassung ("Maladaptation") ist. Seit über 20 Jahren ist Beschneiung eine weit verbreitete Maßnahme, um die Saison zu verlängern und Ausfälle durch mangelnden Naturschnee zu vermeiden. Allerdings wird sie zunehmend kritisiert, insbesondere aufgrund ihres hohen Energie- und Wasserverbrauchs.
Die Autor:innen wenden einen etablierten Kriterienkatalog an, um zu bewerten, wann Beschneiung als Fehlanpassung gilt. Entscheidend sind dabei:
- Treibhausgas-Emissionen: Abhängig vom Energiemix (fossil vs. erneuerbar).
- Wasserverbrauch und Umweltkosten: In wasserarmen Regionen besonders problematisch.
- Soziale Auswirkungen: Höhere Kosten könnten den Skisport noch exklusiver machen.
- Abhängigkeit: Starke Investitionen können alternative Anpassungsstrategien behindern.
- Pfadabhängigkeit: Infrastruktur bindet Destinationen langfristig an das Skifahren.
Das Fazit:
Ob künstliche Beschneiung nachhaltig ist, hängt somit stark vom regionalen Kontext ab. In Gebieten mit erneuerbarer Energie und ausreichend Wasser kann sie eine wirksame Anpassung sein. In Regionen mit Wasserknappheit und hohem CO₂-Fußabdruck hingegen verstärkt sie Klima- und Umweltprobleme und kann als Fehlanpassung bezeichnet werden. Wichtig ist eine differenzierte Betrachtung und offene Diskussion vor Ort. Die Autor:innen betonen damit, dass es keine pauschale Antwort gibt — der Schlüssel liegt in einer standortspezifischen, transparenten Bewertung und möglichst effizienter Technologie.
FAKTEN aus dieser Studie:
FAKT 1: Skigebiete mit Zugang zu erneuerbarer Energie und geringen Wasserstressbedingungen können durch effiziente Beschneiung ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern und gleichzeitig Umweltbelastungen deutlich reduzieren.
FAKT 2: Investitionen in moderne Schneekanonen und präzise Schneetiefenmessungen senken den Energie- und Wasserverbrauch und verlängern so die Wintersaison.
FAKT 3: Regionale Skigebiete mit guter Verkehrsanbindung und Fokus auf lokale Gäste verringern die klimaschädlichen Emissionen aus An- und Abreise und fördern den naturnahen Wintersport.
FAKT 4: Skigebiete, die künstliche Speicherteiche mit Mehrfachnutzen wie Hochwasserschutz oder Sommerfreizeitangeboten kombinieren, steigern die Akzeptanz der Beschneiung in der Bevölkerung.
FAKT 5: Steigende Kosten für Beschneiung bedrohen die soziale Zugänglichkeit des Skisports, weshalb Förderprogramme und gezielte Preisstrategien notwendig sind, um auch Familien mit geringem Einkommen den Zugang zu Wintersport zu ermöglichen.