Kurzfassung dieser Studie:
Diese Studie zielt darauf ab, die individuellen Wahrnehmungen der Bewohner bezüglich der naturbasierten Destinationsentwicklung sowie ihre Präferenzen für Infrastruktur- und touristische Entwicklung in Gemeinden zu untersuchen, die stark vom Wildtiertourismus abhängig sind.
Ein Auswahlexperiment wurde in der Maasai-Gemeinschaft durchgeführt, die in den Dörfern und Städten nahe dem Maasai Mara Nationalreservat in Kenia lebt. Es wurde die Art der touristischen Unterkünfte, deren Standort, die Art der Zufahrtsstraßen (asphaltiert oder Schotterstraßen), Besucherzahlen und gewünschte Landnutzungsoptionen (zwischen Tourismusentwicklung, Viehweide und Landwirtschaft). Die Analyse erfolgte mittels hierarchischer Bayes-Schätzung.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Einführung von Landnutzungsbeschränkungen und der Standort der touristischen Unterkünfte für die Befragten die wichtigsten Merkmale waren, mit durchschnittlichen Wichtigkeitswerten von 30,36% bzw. 24,02%. Ein deutlich weniger wichtiges Merkmal war die Art der Zufahrtsstraßen mit einer durchschnittlichen Wichtigkeit von nur 8,38%. Die Clusteranalyse zeigte, dass es viele verschiedene Präferenzen gab.
Die Umfrage wurde im Maasai Mara Nationalreservat in Kenia durchgeführt und ist daher möglicherweise nicht auf andere Kontexte übertragbar. Der Fokus lag außerdem nur auf den Präferenzen der Anwohner. Die Ergebnisse erweitern das Wissen über Tourismusentwicklung und die Unterstützung der Anwohner für die Entwicklung und das Management von Schutzgebieten.
Für politische Entscheidungsträger, Naturschutzexperten und Tourismusunternehmen bietet diese Studie eine Referenzquelle zum Verständnis der Entwicklungspräferenzen der Maasai-Gemeinschaft. Insgesamt trägt die Studie zu einem besseren Verständnis lokaler Gemeinschaften im Zusammenhang mit Tourismusentwicklung und der Unterstützung der Anwohner für die Entwicklung und das Management von Schutzgebieten bei.
FAKTEN aus dieser Studie:
FAKT 1: Die Studie zeigt, dass die Einführung von Landnutzungsbeschränkungen und die Lage von touristischen Unterkünften die wichtigsten Faktoren für die Bewohner sind. Das bedeutet, dass die Bewohner besonders darauf achten, wie stark ihre traditionellen Landnutzungsrechte eingeschränkt werden und wo genau neue Hotels, Lodges oder andere Unterkünfte gebaut werden. Diese Ergebnisse unterstreichen die Sensibilität der Gemeinschaft in Bezug auf den Erhalt ihrer Lebensgrundlagen und kulturellen Identität.
FAKT 2: Die Art der Zufahrtsstraße ist dagegen deutlich weniger wichtig für die Bewohner. Dies zeigt, dass die Bewohner zwar durchaus an einer guten Erreichbarkeit interessiert sind, aber andere Aspekte der touristischen Entwicklung, wie die Landnutzung und die Art der Unterkünfte, eine größere Rolle spielen.
FAKT 3: Die Clusteranalyse, die im Rahmen der Studie durchgeführt wurde, ergab eine große Bandbreite an unterschiedlichen Präferenzen innerhalb der Maasai-Gemeinschaft. Das bedeutet, dass es nicht "die eine" Meinung der Bewohner gibt, sondern verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Prioritäten und Wünschen.
FAKT 4: Die Heterogenität der Präferenzen erfordert einen partizipativen Ansatz, bei dem die Bewohner aktiv in die Planungsprozesse einbezogen werden und ihre Meinungen und Bedürfnisse berücksichtigt werden.
FAKT 5: Die Lage der Unterkünfte spielt eine wichtige Rolle, da sie Auswirkungen auf die Umwelt, die Tierwelt und die Lebensweise der Bewohner haben kann. Eine sorgfältige Planung und Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten sind daher unerlässlich.