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Fachverband der Seilbahnen Österreichs – Marketing Forum

Das Regionalmanagement Innsbruck Land 

Impulse zur nachhaltigen Entwicklung im ländlichen Raum

F.acT: Klimaschutz und Klimawandelanpassung sind Gebote der heutigen Zeit. Was sind die Aufgaben des Regionalmanagements Innsbruck Land und inwiefern kann es Bestrebungen hierzu unterstützen?

Albuin Neuner: Steigerung der Resilienz der Regionen durch die Unterstützung (ev. auch Initiierung) von Transformationsprozesse. Die RMs haben als Kenner auch das Potenzial als Inkubatoren bei notwendigen Themen zu fungieren. Die Werkzeuge dafür sind Bewusstseinsbildung (Veranstaltungen, Wanderausstellungen, sonstige Interventionen), Konzepte und Studien, aber vor allem auch konkrete, wenn möglich skalierbare Projekte. Gemäß den Lokalen Entwicklungsstrategien der Regionen sind die Themen klar verankert und die Wichtigkeit auch in einem gesonderten Aktionsfeld (AF4) dargestellt.

F.acT: Welche Strategie verfolgt das Regionalmanagement zur Erreichung der Klimaziele im Bezirk Innsbruck Land?

Albuin Neuner: Mobilitätsstrategien, Bewusstseinsbildung, Regionale Produkte, Ausbau von EEGs (Unterstützung von PV/KEM); Aufzeigen und Vernetzung für alternative Energiequellen (Innergy, Restwärmenutzung, …)

Die Gesamtstrategie ist durchaus zeitgeteilt: Einerseits soll durch die Entwicklung von Strategien und regionalen bzw. überregionalen Konzepten eine Grundlage für lokale Maßnahmen gesetzt werden. Andererseits sind es aber vor allem, oftmals kleine konkrete Projekte die in der Bevölkerung die Akzeptanz und Beachtung finden, und somit zur Erreichung der Ziele beitragen.

 F.acT: Aus welchen Förderprogrammen kommen die Gelder zur Unterstützung der Region Innsbruck Land? 

Albuin Neuner: EU (EFRE, ESF, IBW, Interregprogramm), Bund (FFG, Klimafond, BMLF, BMK, BMAW,..), Land Tirol, Mitgliedsbeiträge Verein (hauptsächlich Gemeinden, TVBs und Sozialpartner)

F.acT: Der Klimawandel stellt die Tourismusindustrie vor neue Herausforderungen. Welche Maßnahmen hat das Regionalmanagement in diesem Bezug bereits gesetzt?

Albuin Neuner: Die Regionalmanagements Tirol haben in Kooperation mit den Land Tirol die sogenannten thematischen Umsetzungsplattformen gegründet. Dabei werden gemeinsam mit den relevante Akteur:innen auf Landesebene mögliche Maßnahmen zur Beschleunigung der Transformation diskutiert und in den Pilotregionen zur Umsetzung gebracht. Im Falle Tourismus wird hier mit der TW und dem Land Tirol kooperiert: Projekt „Echt Nachhaltig“; KEM SP; Mobilität Zukunft Stubai, Projektplanung SDG-Navi für Tourismusdestinationen, Unterstützung Umweltzeichen für Destinationen TVB Seefeld.

F.acT: Was sind relevante Förderbereiche und welche Schritte erwarten Interessierte in der Anbahnung und Umsetzung ihrer Projektideen?

Albuin Neuner: Nationale Mittel (Land, Bund); Interreg; LEADER, ÖTB, ESF, EFRE, …

Leider sind alle Förderungen, mit Ausnahme zielgerichteter Nationaler Förderprogrammen, nicht niederschwellig und für Projektträger daher nur schwer zugänglich. Der administrative Aufwand steht oftmals bei kleinen, aber wirksamen Projekten in keiner Relation zu den Unterstützungen. Weiters stellt gerade jetzt die volatile Förderlandschaft ein Problem dar und es gibt keine Kontinuität. Als weiteres großes Problem in der Abwicklung von Förderprojekten ist auch, dass die Projektkosten in vielen Fällen zur Gänze vorfinanziert werden, was die Projektträger wiederum vor eine schwierige, für viele nicht lösbare Aufgabe stellt.

Ing. Albuin Neuner MA, Regionalmanagement Innsbruck-Land
Ing. Albuin Neuner MA, Regionalmanagement Innsbruck-Land, ©

Ing. Albuin Neuner MA
Regionalmanagement Innsbruck-Land
Dorfplatz 2

6175 Kematen

Albuin Neuner:

Ich war über viele Jahre in der Forstwirtschaft im öffentlichen Dienst tätig, wodurch das Thema der Nachhaltigkeit, Klimawandelanpassung aber vor allem auch die Themen der Ökosystemleistungen der Natur in den Fokus gerückt wurden. Meine bäuerliche Herkunft und dem elterlichen Tourismusbetrieb am Seefelder Plateau haben sich sehr früh interdisziplinäre Fragestellungen im persönlichen Umfeld ergeben. Durch mein Engagement in mehreren Vereinen (sowohl im Sport- als auch im Kulturbereich) wurde auch die Wahrnehmung für gesellschaftliche Bedarfe gestärkt. Die Regionalentwicklung ist daher ein für mich passendes, spannendes aber auch herausforderndes Betätigungsfeld, was ich kürzlich durch mein Studium der Kooperativen Stadt- und Regionalentwicklung auch theoretisch fundamentieren konnte.

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Klimawandel