Kurzfassung der Studie:
Der Skitourismus ist für Österreich eine bedeutende Einnahmequelle – vor allem für ländliche und abgelegene Regionen, die stark vom Wintertourismus abhängen. Die zukünftige Entwicklung dieses Bereichs ist daher nicht nur für das soziale und wirtschaftliche Wohl dieser Regionen wichtig, sondern auch für die gesamte österreichische Volkswirtschaft.
Bisherige Studien haben vor allem die Auswirkungen des Klimawandels auf den Skitourismus betrachtet. In dieser Arbeit werden jedoch sowohl die Effekte des Klimawandels als auch die Auswirkungen demografischer Veränderungen miteinander verglichen. Dabei zeigt sich:
In der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts wird der demografische Wandel (z.B. Bevölkerungsrückgang und zunehmende Alterung in den Herkunftsländern der Skitouristen) eine größere Rolle spielen als der Klimawandel. Zum Ende des Jahrhunderts könnte der Klimawandel jedoch die stärkere Einflussgröße werden.
Zusätzlich spielen Faktoren wie die Entwicklung der Beschneiungstechnik und steigende Energie- und Transportkosten (etwa durch Klimaschutzmaßnahmen) eine Rolle. Die Studie empfiehlt der Tourismusbranche daher, ihr Angebot zu erweitern: Neben klassischen Schneeaktivitäten sollten auch Alternativen ohne Schnee entwickelt werden, die besonders für ältere Zielgruppen attraktiv sein können.
FAKTEN aus dieser Studie
FAKT 1: Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Schneesaison im Bergtourismus sind überwiegend negativ. Das bedeutet, dass sich die Bedingungen für Winteraktivitäten wie Skifahren und Snowboarden voraussichtlich verschlechtern werden.
Investitionen in alternative, schneeunabhängige Freizeitangebote könnten die Abhängigkeit von Schneesicherheit reduzieren.
FAKT 2: Die Altersstruktur der Bevölkerung in den wichtigsten Herkunftsländern verschiebt sich deutlich hin zu älteren Altersgruppen. Das bedeutet, dass Gäste im Alter von 65 Jahren und mehr im Tourismus zunehmend an Relevanz gewinnen.
Angebote, die gezielt auf die Bedürfnisse älterer Gäste abgestimmt sind, könnten dieser Entwicklung Rechnung tragen, zum Beispiel durch komfortablere Unterkünfte, sanfte Wintersportarten oder Gesundheits- und Erholungsangebote.
FAKT 3: Junge Menschen zeigen ein sinkendes Interesse am Skifahren, auch aufgrund steigender Kosten und alternativer Freizeitmöglichkeiten. Entsprechend kann es nicht als selbstverständlich erachtet werden, dass der Nachwuchs im Skisport sichergestellt ist.
Gezielte Programme wie kostengünstige Einsteigerangebote oder Kooperationen mit Schulen könnten dazu beitragen, junge Menschen für den Wintersport zu gewinnen.
FAKT 4: Steigende Energie- und Transportkosten schlagen sich sowohl auf die Anreise als auch den Betrieb von Skigebieten nieder. Das bedeutet, dass sich der Winterurlaub insgesamt verteuern könnte.
Effizientere Energienutzung und nachhaltige Mobilitätslösungen könnten Betriebskosten senken und die Wettbewerbsfähigkeit stärken.
FAKT 5: Die wirtschaftliche Abhängigkeit mancher Regionen vom Skitourismus ist sehr hoch. Das bedeutet, dass ein Rückgang im Wintertourismus existenzbedrohend für diese Gemeinden sein kann.
Der Ausbau von ganzjährigen Angeboten könnte die wirtschaftliche Situation stabilisieren und die saisonale Abhängigkeit verringern.