Kurzfassung dieser Studie:
In einem bemerkenswerten zeitlichen Zusammentreffen überschritt die Welt erstmals die im Pariser Klimaabkommen festgelegte 1,5°C-Schwelle der globalen Erwärmung, während die internationale Gemeinschaft das hundertjährige Jubiläum der Olympischen Winterspiele begeht. Dies wirft die Frage nach der Zukunft dieser Veranstaltungen in einer sich erwärmenden Welt auf.
Die bislang umfangreichste Studie analysierte die klimatische Eignung von 93 potenziellen Austragungsorten für die Schneesportarten der Olympischen und Paralympischen Winterspiele (OWS und PWS).
Für die Olympischen Winterspiele werden in den 2050er Jahren noch 52 Austragungsorte als klimatisch geeignet eingestuft, für die 2080er Jahre reduziert sich diese Zahl auf 46. Die Paralympischen Winterspiele, die traditionell im März stattfinden, sind aufgrund des späteren Termins stärker gefährdet: Lediglich 22 Austragungsorte erfüllen in den 2050er Jahren noch die klimatischen Voraussetzungen, in den 2080er Jahren sind es nur noch 16.
Bei Anwendung strengerer Kriterien hinsichtlich der erforderlichen Schneehöhe verringert sich die Anzahl geeigneter Austragungsorte für beide Veranstaltungen moderat. Dies unterstreicht die zentrale Bedeutung nachhaltiger künstlicher Beschneiung als Anpassungsstrategie.
Trotz der unvermeidlichen Auswirkungen des Klimawandels auf die geografische Verteilung und Entwicklung des Wintersports kommt die Studie zu einer ermutigenden Erkenntnis: Auch mit einer reduzierten Anzahl potenzieller Austragungsorte können die Olympischen und Paralympischen Winterspiele durch kontinuierliche Anpassungsmaßnahmen als wahrhaft globales Sportereignis fortbestehen.
FAKTEN aus dieser Studie:
FAKT 1: Insgesamt wurden 93 Standorte analysiert, um deren klimatische Zuverlässigkeit zu bewerten. Unter einem mittleren Emissionsszenario bleiben in den 2050er Jahren 52 Standorte klimatisch zuverlässig, während in den 2080er Jahren 46 Standorte als zuverlässig gelten.
FAKT 2: Die PWG sind einem viel größeren Risiko durch den Klimawandel ausgesetzt. In der Ausgangssituation gelten nur die Hälfte der möglichen Gastgeber als klimafreundlich, und dieser Anteil fällt im mittleren Emissionsszenario für die 2050er Jahre auf 23%.
FAKT 3: Positiv ist, dass alle großen globalen Regionen, die zuvor die Olympischen Spiele ausgerichtet haben (Nordamerika, Europa und Asien), durch mehrere potenzielle Gastgeber vertreten sind, die unter den mittleren Emissionsszenarien klimatisch zuverlässig bleiben.