Kurzfassung dieser Studie:
Die vorliegende Studie befasst sich mit dem Bereich der nachhaltigen Tourismusentwicklung und konzentriert sich auf soziale Innovation. Sie schließt eine Lücke in der bestehenden Literatur, indem sie die Treiber und Barrieren sozialer Innovation in Community-Model-Destinationen unter Berücksichtigung der vernetzten Natur der Tourismusbranche untersucht. Durch eingehende Interviews mit Stakeholdern und teilnehmende Beobachtungen werden Faktoren auf der Mikro- (Einzelpersonen), Meso- (Gemeinschaft) und Makroebene (Gesellschaft/Land) aufgedeckt, die soziale Innovation beeinflussen. Diese Forschung erweitert frühere Arbeiten zur Vernetzung von sozialunternehmerischen Faktoren und Innovation.
Die Studie zeigt auf der Mikro-Ebene die Wichtigkeit von Motivationen, Wissensaustausch und Sensibilisierung und wirtschaftlichen Rentabilität. Auf der Mesoebene ist die Bedeutung lokaler Netzwerke, das Verfolgen von Vorbildern und der Miteinbezug lokaler Gemeinschaften wesentlich. Authentizität sowie wirtschaftliche und politische Faktoren sind Makroeinflüsse, die es zu bewältigen gilt. Damit bietet diese Forschung Orientierung für verantwortungsvolle und gemeinschaftsorientierte Tourismuspraktiken, die auf die Ziele nachhaltiger Entwicklung ausgerichtet sind.
FAKTEN aus dieser Studie:
FAKT 1: Auf der Ebene der Einzelpersonen (Mikroebene) zeigt die Studie, dass soziale Innovationen oft von Leuten mit eigenem Antrieb und dem Wunsch, etwas Gutes zu tun, gestartet werden. Sie wollen zum Beispiel Wissen über ihre Heimat weitergeben. Das größte Problem liegt jedoch häufig in der Finanzierung neuer Ideen.
FAKT 2: Auf der Ebene der Gemeinschaft (Mesoebene) ist es wichtig, dass es Vorbilder gibt, die zeigen, wie es gehen könnte. Um Nachhaltigkeit auf regionaler Ebene gemeinschaftlich zu stären, bedarf es ausgeprägter Zusammenarbeit aller Beteiligten. Leider muss jedoch festgestellt werden, dass sich oft zu wenige Personen an Entwicklungen beteiligen und auch auf der Meso-Ebene die finanziellen Mittel häufig ein Problem darstellen.
FAKT 3: Soziale Innovationen im Tourismus können auf der Ebene des Landes oder der Gesellschaft (Makroebene) durch globale Krisen und ein wahrgenommenes Fehlen politischer Fokussierung auf soziale Aspekte im Tourismus angestoßen werden.
FAKT 4: Soziale Innovationen im Tourismus entstehen oft durch engagierte Einzelpersonen und gute Zusammenarbeit vor Ort.
FAKT 5: Besondere Umstände (Kontext) spielen auch eine Rolle. Wenn ein Ort sehr stark vom Tourismus abhängig ist und es viele kleine Familienbetriebe gibt, kann das soziale Innovationen entweder helfen, weil die Leute stark verbunden sind, oder schaden, weil nicht genug Zeit oder Geld vorhanden ist.