Auf der 77. Jahreshauptversammlung der International Air Transport Association (IATA) wurde eine Resolution verabschiedet, wonach die globale Luftverkehrsbranche bis 2050 klimaneutral werden soll. Diese Verpflichtung steht im Einklang mit dem Ziel des Pariser Abkommens, dass die globale Erwärmung 1,5°C nicht überschreiten soll. Bisher gab es das Problem, dass der internationale Luftverkehr nicht speziell berücksichtigt und bei nationalen Zielen nicht mitgezählt wurde. Die Ziele im Zusammenhang mit dem Fliegen wurden den einzelnen Ländern überlassen, um sie selbst zu entwickeln.
Dabei steht die Airline Industry vor dem Dilemma, auf der einen Seite Emissionen drastisch reduzieren, aber gleichzeitig die wachsende Nachfrage befriedigen zu müssen. Bis zum Jahr 2050 werden laut Schätzungen bis zu 10 Milliarden Menschen fliegen. Somit müssten bis dahin kummuliert insgesamt 21,2 Gigatonnen Kohlenstoff eingespart werden. So versucht man einerseits, Kohlenstoffemissionen in der internationalen Luftfahrt zu kompensieren bzw. Emissionen zu reduzieren. Diese Maßnahme kann die internationalen Emissionen kurz- bis mittelfristig jedoch nur auf dem Niveau von 2019 stabilisieren, diese aber nicht reduzieren.
Fly Net Zero Plan
Daher wurde im Oktober 2021 der sogenannte Fly Net Zero Plan der IATA präsentiert, bei dem so viel CO2 wie möglich durch brancheninterne Lösungen vermieden werden. Keith Bushell von Airbus stellt dabei fest, dass es nicht die eine einzige Lösung gäbe, sondern der Erfolg nur im Zusammenspiel dieser unterschiedlichen Maßnahmen liegen könne. 65% sollen dabei durch nachhaltige Flugkraftstoffe eingespart werden, 13% durch neue Flugzeugtechnologien wie der Entwicklung neuer emissionsfreier Energiequellen wie Elektro- und Wasserstoffantrieb, sowie 3% durch effizientere Betriebsabläufe und Infrastrukturen. So soll der Flugzeughersteller Airbus SE bis zum Jahr 2035 ein wasserstoffbetriebenes Flugzeug für 150 Passagiere und eine Reicheite von mindestens 1.000km produzieren. Die restlichen Emissionen, die nicht an der Quelle eliminiert werden können, sollen durch branchenfremde Optionen wie Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (11%) und glaubwürdige Kompensationsprogramme (8%) beseitigt werden.