Herausforderungen der Digitalisierung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)

Publikation 
Robert Eller, Philip Alford, Andreas Kallmünzer und Mike Peters (2020)

Kurzfassung dieser Studie:

Kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) sind bei der Digitalisierung oft langsamer als große Unternehmen. Das kann ihrer wirtschaftlichen Leistung schaden. Obwohl KMUs eine wichtige Rolle in der Wirtschaft spielen, weiß man noch wenig darüber, warum die Digitalisierung bei ihnen stockt und welche Auswirkungen das hat. Diese Studie möchte genau das herausfinden.

Die Studie verfolgt drei Hauptziele:

  1. Sie untersucht, wie  moderne IT-Systeme, die digitalen Fähigkeiten der Mitarbeitenden und eine klare Digitalstrategie im Unternehmen die Digitalisierung in KMU beeinflussen.
  2. Sie analysiert, ob und wie sich die Digitalisierung auf den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen auswirkt.
  3. Sie prüft, ob die Digitalisierung dabei eine „vermittelnde Rolle“ spielt – also ob z. B. gute IT nur dann den Erfolg steigert, wenn sie auch tatsächlich für Digitalisierung genutzt wird.

Ergebnisse:

Die Befragung von 193 KMU zeigt: Digitalisierung kann den Unternehmenserfolg verbessern. Alle drei untersuchten Voraussetzungen – IT, Mitarbeitende und Strategie – fördern die Digitalisierung. Diese Digitalisierung steht dann wiederum im Zusammenhang mit besserer finanzieller Leistung. Allerdings wirkt sie nur bei der Informationstechnologie als „Vermittler“, nicht bei den anderen beiden Faktoren.

 

FAKTEN aus dieser Studie:

FAKT 1: IT als Schlüssel zur Digitalisierung: Der Einsatz moderner Informationstechnologie (z. B. Cloud, Social Media, Datenanalyse) fördert die Digitalisierung in KMU direkt und wirkt sich positiv auf deren finanzielle Leistung aus.

FAKT 2: Mitarbeiterkompetenzen sind entscheidend – aber nicht alles: Gut geschulte und digital affine Mitarbeitende unterstützen die Digitalisierung, steigern jedoch nicht automatisch den finanziellen Erfolg.

FAKT 3: Ohne digitale Strategie kein klarer Weg: Eine digitale Strategie erleichtert Fortschritt – sie stärkt die Digitalisierung, verbessert aber nur indirekt die Unternehmensleistung.

FAKT 4: Digitalisierung steigert Performance – gezielt: Digitalisierung zahlt sich finanziell aus, wenn sie gezielt in Kernprozesse und Kundenwert eingebunden wird.

FAKT 5: Digitalisierung braucht Ressourcenbündelung: Nur das Zusammenspiel von IT, Skills und Strategie macht Digitalisierung in KMU wirklich wirksam – Einzellösungen reichen meist nicht aus.

Kategorien
Universität InnsbruckDigitalisierungInnovation & WertschöpfungMitarbeiterbindung