Im Rahmen einer Bergprofilstudie führt das Management Center Innsbruck (MCI Tourismus) eine repräsentative Untersuchung im Quellmarkt Deutschland zum Thema Sommer- und Winterurlaub in den Bergen durch. Schwerpunkte der Studie liegen auf Reise- und Buchungsverhalten, Spontanassoziationen, Weiterempfehlungs- und Zufriedenheitspotenzialen sowie Reisemotiven von Urlaub in den Bergen. Die Studie baut auf ähnlichen Marktforschungsstudien des MCI Tourismus aus den Jahren 2003 und 2004 auf. Insgesamt werden dazu 2.263 Deutsche zwischen Juli und August 2014 in allen 16 Bundesländern mittels eines Fragebogens durch geschulte Interviewer des MCI Tourismus befragt.
Reise- und Buchungsverhalten
82,9 % der Befragten haben schon einmal Urlaub in den Bergen verbracht, davon durchschnittlich sieben Mal im Sommer und acht Mal im Winter. Die durchschnittlichen Ausgaben liegen bei 584 Euro pro Person ohne Anreise im Sommer und 689 Euro pro Person ohne Anreise im Winter.
Die beliebteste Buchungsform der Deutschen ist direkt beim Unterkunftsanbieter (43,7 %), gefolgt von der Buchung der Reise über Internet-Portale (24,6 %). Das Internet wird in weiterer Folge von knapp 60 % der Befragten zur Informationssuche vor der Reise genutzt. Verwendet werden dazu hauptsächlich Laptop (41,8 %) und Smartphone (39,8 %). Rund jeder vierte Urlaubsgast berichtet in sozialen Netzwerken über seinen Urlaub in den Bergen. Knapp 75 % posten überwiegend Positives, nur 0,4 % äußern sich nach eigenen Angaben negativ über den Urlaub in sozialen Netzwerken.
Zufriedenheit und Weiterempfehlungspotenziale
Die Gesamtzufriedenheit mit Urlaub in den Bergen ist hoch. 68,4 % der Befragten sind mit ihrem letzten Sommerurlaub in den Bergen sehr zufrieden, weitere 26,7 % zufrieden. Auch mit ihrem letzten Winterurlaub sind 62,5 % der Befragten sehr zufrieden, weitere 29,7 % zufrieden. Nur ein niedriger Anteil von jeweils 1,4 % ist sehr unzufrieden mit dem letzten Sommer-/Winterurlaub in den Bergen.
Die Berechnung der Weiterempfehlungspotenziale anhand des Net Promoter Scores (NPS) zeigt, dass 43 % der Befragten Sommerurlaub und 49 % der Befragten Winterurlaub aktiv als sogenannte Promotoren weiterempfehlen würden. Ein Abzug der Kritiker (Detraktoren), die Urlaub in den Bergen nicht weiterempfehlen würden, resultiert in einem NPS von 15 % im Sommer, und einem NPS von 25 % im Winter.
Besonders positiv entwickeln sich die Zufriedenheitswerte im Sommerurlaub bei den Befragten unter 50 Jahren. Im Vergleich zu 2003 sind prozentuelle Anstiege der sehr zufriedenen 14- bis 29-Jährigen von 37,7 % auf 56,3 % zu verzeichnen, was einem Anstieg von nahezu 50 % entspricht. Die Anzahl der sehr zufriedenen 30- bis 49-Jährigen steigt im Zehnjahresvergleich von 54,5 % auf 64,6 % an.
30- bis 49-Jährige verzeichnen mit 19 % im Sommer und 29 % im Winter den jeweils höchsten NPS. Gründe für eine positive Weiterempfehlung im Sommer sind vor allem Landschaft Natur und Berge (24 %), gute Erholungsmöglichkeiten (20 %) sowie abwechslungsreiche und aktive Freizeitmöglichkeiten (11 %). Im Winter ist der wichtigste Grund einer Weiterempfehlung das Skifahren (24 %), weitere wichtige Gründe sind wie im Sommer das Naturerlebnis (11 %) und die positive persönliche Erfahrung (11 %).
Das Weiterempfehlungspotenzial ist im Sommer bei Befragten von 14 bis 29 Jahren am geringsten (NPS= 3 %), im Winter bei Personen über 50 Jahren (NPS= 17 %). Gründe, einen Sommerurlaub in den Bergen nicht weiter zu empfehlen sind, dass die Befragten das Meer, den Sand, den Süden bevorzugen (21 %), sie kein Wanderfreund bzw. Bergfan sind (10 %), oder Sommerurlaub in den Bergen als langweilig empfinden (8 %). Im Winter sind es unter anderem folgende Gründe, die die Befragten von einer Weiterempfehlung abhalten: kein Skifahrer, Wintersportler (18 %), der letzte Winterurlaub liegt zu lange zurück für eine Weiterempfehlung (9 %) oder Überfüllung und Massentourismus (9 %).