Kurzfassung dieser Studie:
Demografische Entwicklungen führen zu einer wachsenden Zahl an Unternehmensübergaben, besonders in familiengeführten Klein- und Mittelbetrieben der Hotellerie. Die Studie beleuchtet interne und externe Nachfolgeprozesse, deren Herausforderungen sowie Erfolgsfaktoren. Frühzeitige und offene Kommunikation zwischen den Generationen, eine strategische Nachfolgeplanung sowie ein klar strukturiertes Übergabekonzept sind entscheidend für das Gelingen. Dabei sollten sowohl familiäre als auch externe Potenziale berücksichtigt und gegebenenfalls durch externe Initiativen wie die Nachfolgeinitiative der Standortagentur Tirol unterstützt werden.
Interviews mit zehn ÜbergeberInnen-ÜbernehmerInnen-Paaren in Tirol zeigen: Neben finanziellen und rechtlichen Aspekten zählen Vertrauen, Kompetenz und wertebasiertes Führungsverhalten zu den Schlüsselkriterien. Während beide Generationen Werte wie Loyalität, Vertrauen und Zusammenhalt teilen, legt die Nachfolgegeneration verstärkt Wert auf Work-Life-Balance und moderne Mitarbeiterführung. Unterstützung durch ExpertInnen wird insbesondere in rechtlichen und wirtschaftlichen Fragen geschätzt, emotionale Themen werden hingegen meist innerhalb der Familie geklärt.
Die Studie wurde vom TFZ Tirol gefördert und im Rahmen des DTE-Projekts von ForscherInnen der Universität Innsbruck und der UMIT Tirol durchgeführt.
FAKTEN aus dieser Studie:
FAKT 1: Frühe Planung ist entscheidend. Eine Planung der Übergabe 5–7 Jahre im Voraus steigert die Chancen einer erfolgreichen Weiterführung.
FAKT 2: Vertrauen ist zentral. Gegenseitiges Vertrauen fördert Akzeptanz bei Mitarbeitenden und KundInnen.
FAKT 3: Ein Übergabekonzept hilft. Ein klarer Plan mit Zeitrahmen und Rollenverteilung erleichtert die Umsetzung.
FAKT 4: Externe Hilfe wird gezielt genutzt. Rechtliche und finanzielle Themen werden meist mit ExpertInnen bearbeitet.
FAKT 5: Gemeinsame Werte verbinden Generationen. Trotz unterschiedlicher Führungsstile dominieren Respekt, Loyalität und Verantwortung.