Kurzfassung dieses Buchbeitrages:
Innovation ist eine grundlegende Voraussetzung für eine zukunftsorientierte touristische Geschäftstätigkeit. Insbesondere sind Innovationsprozesse in den letzten Jahren offener geworden und kollaborative Ansätze wie Living Labs unterstützen die Lösung komplexer Herausforderungen, indem sie die sozialen Interaktionen der Akteure fördern.
In diesem Kapitel wird die Grundlagen der Innovationsforschung im Tourismus erläutert und auf das Potenzial von Living Labs im Tourismus als nutzerzentrierte, offene Innovationsökosysteme ein, die einen Co-Creation-Ansatz verwenden und die Erprobung von Forschungs- und Innovationsprozessen in realen Gemeinschaften und Umgebungen ermöglichen, eingegangen.
Living Labs können auf regionaler Ebene mit Innovations- und Testeinrichtungen in verschiedenen Tourismusdestinationen eingerichtet werden. Auf der Grundlage einer Literaturrecherche entwickelt dieser Beitrag einen prototypischen Rahmen für Living Labs in gemeinschaftsorientierten Reisezielen.
FAKTEN aus dieser Studie:
FAKT 1: Living Labs sind nutzerzentrierte, offene Innovationsökosysteme, die auf einem systematischen Ansatz der Nutzer-Co-Kreation basieren und Forschungs- und Innovationsprozesse in realen Gemeinschaften und Umgebungen integrieren.
FAKT 2: Living Labs beinhalten in der Regel fünf Komponenten: aktive Einbeziehung der Nutzer, reale Umgebung, Multi-Stakeholder-Ansatz, Multi-Methoden-Ansatz und Co-Kreation.
FAKT 3: Ein Living Lab besteht aus vier Phasen: Kontextualisierung, Konkretisierung, Implementierung und Feedback-Sammlung
FAKT 4: Living Labs könnten gemeinschaftsorientierte Destinationen dabei unterstützen, sogenannte "Wicked Problems" zu bewältigen. In einem gut gestalteten Living Lab würden die Einwohner nicht nur konsultiert und um Feedback gebeten, sondern könnten sich an der Co-Kreation neuer Tourismusangebote und -dienstleistungen beteiligen, die auch den Einwohnern zugute kommen
FAKT 5: Innovationen im Tourismus sind nicht primär durch technologischen Fortschritt getrieben, sondern durch Veränderungen in Märkten, im Verhalten der Tourist:innen und durch Trends, die Innovationen erfordern.