TTR: Wieso ist das Thema für die Tiroler Tourismuswirtschaft relevant?
Marisa Loderer: Im digitalen Konsumierendenverhalten lässt sich eine deutliche Zunahme des Interesses an audiovisuellen Inhalten feststellen. Dieser Trend hat Auswirkungen auf die Tourismusbranche – auch in Tirol. So sind Podcasts ein Mittel für den Austausch von Informationen über Reiseziele geworden. Für Podcast-Betreibende wie Innsbruck Tourismus ermöglicht das Medium eine direkte Ansprache der relevanten Zielgruppe und stellt eine Möglichkeit dar, den besonderen Interessen dieser gerecht zu werden. Podcast-Inhalte können auf authentische Weise erzählt werden, Vertrauen schaffen und die Bindung an die Destination erhöhen. In weiterer Folge kann das Destinationsimage positiv beeinflusst werden, was auch die Reiseabsicht von Hörenden erhöhen kann. Genau diesen Einfluss eines Audio-Podcasts auf das Image sowie die Reiseabsicht habe ich in meiner Masterarbeit am Fallbeispiel der Destination Innsbruck untersucht und die Rolle von Podcasts für Marketingzwecke hinterfragt. Der seit März 2020 von Innsbruck Tourismus betriebene Destinationspodcast ist auf der offiziellen Website und auf allen gängigen Audioplattformen zu finden.
TTR: Was sind die Kernergebnisse Ihrer Arbeit und welche Bedeutung haben diese für touristische Destinationen und Betriebe?
Marisa Loderer: Um zu untersuchen, wie sich Inhalte eines Destinationspodcasts auf das Destinationsimage sowie die Reiseabsicht auswirken, dienten Podcast-Inhalte aus „Der Innsbruck Podcast“ als Stimuli nach deren Exposition eine mögliche Einstellungsänderung stattfindet. So wurde die Destination Innsbruck von den Studienteilnehmenden bereits vor Aussetzung der Podcast-Inhalte als positiv wahrgenommen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Informationsquelle Destinationspodcast einen signifikant positiven Einfluss auf das kognitive Image, das affektive Image und das Gesamtimage von Innsbruck hat. In weiterer Folge wird auch die Reiseabsicht positiv beeinflusst. Als relevante Einflussfaktoren auf das Destinationsimage führen ein höheres Bildungsniveau der Teilnehmenden zu einer positiveren Bewertung, ein höheres Alter hingegen zu einer negativeren Destinationsimagewahrnehmung
