Kurzfassung dieser Studie:
Wandern ist weltweit eine beliebte Freizeitaktivität. Obwohl es als eher ungefährliche „Soft-Adventure“-Aktivität gilt, können Fehleinschätzungen dennoch zu gefährlichen Situationen oder sogar zu tödlichen Unfällen führen. Diese Studie untersucht, wie die Beweggründe von Wander:innen deren vorsorgliches Verhalten beeinflussen. Dabei wird auch gezeigt, wie Informationen direkt vor Ort (zum Beispiel Warnschilder) darin behilflich sein können, riskantes Verhalten zu erkennen und dagegen vorzugehen.
In einem Online-Experiment mit 181 Teilnehmer:innen wurde untersucht, wie unterschiedliche Arten von vor Ort sichtbaren Gefahren und Informationen das Verhalten der Wander:innen beeinflussen. Besonders wichtig sind dabei die persönlichen Motive der Wander:innen: Zum Beispiel beeinflussen „Wettbewerbsdenken“ oder das Streben nach Nervenkitzel („Spielen bis an die Grenze“) die Wahrnehmung von Risiken und somit auch das Sicherheitsverhalten.
Die Erkenntnisse richten sich vor allem an Tourismusverbände. Diese Studie liefert praktische Empfehlungen, wie sicheres Wanderverhalten gezielt gefördert werden kann – angepasst an die jeweiligen Wander-Motive.
FAKTEN dieser Studie:
FAKT 1: Vor-Ort-Informationen wie Warnschilder erhöhen die Risikowahrnehmung der Wander:innen und sensibilisieren sie für mögliche Gefahren auf dem Weg.
FAKT 2: Eine höhere Risikowahrnehmung führt dazu, dass Wander:innen häufiger vorsorgliche Entscheidungen treffen, wie beispielsweise eine Tour abzubrechen und umzukehren.
FAKT 3: Wander:innen mit einer starken Motivation in Richtung „Wettbewerb und Exhibitionismus“ lassen sich durch Risikohinweise weniger beeinflussen und zeigen geringeres vorsorgliches Verhalten.
FAKT 4: Personen, die beim Wandern gezielt das „Spiel bis an die Grenze“ suchen, sind trotz Risikowahrnehmung weniger geneigt, vorsichtige Entscheidungen zu treffen.