Die Region punktet im Winter in Schladming mit Alpinskifahren (230 Pistenkilometer), in der Ramsau am Dachstein mit dem nordischen Angebot (413 Loipenkilometer). Daneben stehen dem Gast 300km Winter- und Schneeschuhwanderwege zur Verfügung. Im Sommer setzt die Region auf Wandern (1.000km Wanderwege), Biken (26 Biketouren und 2 Bikeparks) und Klettern (26 Klettersteige). Die Sommercard bietet Gästen attraktive Inklusivleistungen mit acht Sommerseilbahnen, öffentlichen Verkehrsmitteln, Badeseen und weiteren Ausflugszielen. Der Dachstein als höchsten Berg der Steiermark (2.700m) bietet von einer Hängebrücke bzw. Aussichtsplattformen einen spektakulären Blick auf die umliegenden Berge sowie einen Eispalast im Inneren.
Mit 3,8 Mio. Übernachtungen (2021/22) und knapp 30.000 Gästebetten ist die Region in etwa vergleichbar mit dem Ötztal (4,2 Mio. Übernachtungen, 27.600 Betten im Winter). Mit 1.800 Beherbergungsbetrieben ist die Destination hauptsächlich kleinstrukturiert, sprich der Anteil der Privatzimmer und Ferienwohnungen ist hoch. 2/3 der Gäste stammen aus Österreich bzw. Deutschland, gefolgt von Tschechien.
Der Geschäftsführer der Region - und ebenfalls BÖTM Österreich Präsident - Mathias Schattleitner präsentierte uns aber nicht nur in die Highlights der Region, sondern führte uns vor Augen, mit welchem Herausforderungen die Destination Schladming-Dachstein aufgrund des Steirischen Tourismusgesetztes zu kämpfen hat. Während in Tirol die Pflichtbeiträge sowie die Kurtaxe zweckgebunden zurück in den Tourismus fließt, erhält in der Steiermark 50% der Einnahmen das Land Steiermark. Ein zusätzliches Finanzierungsproblem ergibt sich über die Deckelung, da Betriebe ab einem gewissen Umsatz pauschaliert werden. Gerade für diese Region, welche immerhin 30% der steierischen Nächtigungen ausmacht, ist dies natürlich ein großer Nachteil im Vergleich zu Tiroler oder Salzburger Destinationen.
"Der Tourismus ist heute ein Gesamtkunstwerk, in dem viele Zahnräder ineinandergreifen müssen, um erfolgreich zu funktionieren." Region Schladming-Dachstein
Im Sinne des Lebensraum-Gedankens beschäftigt sich die Region seit einigen Jahren mit der Tourismusgesinnung und hat hierfür eine Wertschöpfungsstudie in Auftrag gegeben. Zwei Drittel aller Arbeitsplätze hängen dort am Tourismus. Dabei werden auch spannende Fragen aufgeworfen:
- Was wäre, wenn wir keinen Tourismus mehr hätten?
- Was würde passieren, wenn wir nur noch die Hälfte der Gäste hätten?
Ergebnisse der Studie werden für den April 2023 erwartet.
Rekordbesuche verzeichnete auch der Tourismusdialog im November 2022 mit 300 BesucherInnen. In Zukunft will sich die DMO verstärkt mit dem Thema Besucherlenkung auseinandersetzen. Während im Winter sich die Gästeströme gut verteilen, kommt es im Sommer an etwa 10 Tagen im Jahr zu überfüllten Straßen und einer prekären Parksituation an manchen Orten. Hierfür werden Mobilfunkdaten analysiert, um dem entgegen zu wirken. Winters wie sommers sind inzwischen auch erste Elektrobusse im Einsatz, um die Mobilität vor Ort zu garantieren. Zudem ist ein Carsharing-System für die Region angedacht. Bei der Verbesserung der öffentlichen Anreise scheitert es häufig leider an der Umsetzung mit externen Partnern.
Im Verband gibt es auch eine eigene Stelle für Employer Branding. Bereits seit letztem Jahr werden Community Days für alle Beschäftigten in der Region angeboten. Zudem wurde das Projekt Next Generation ins Leben gerufen, bei welchem Jugendliche in die zukünftige Entwicklung der Region aktiv eingebunden werden. Auf eine Kick-Off Veranstaltung im Feber 2020 folgten zwei Impulsworkshops mit mehreren Initiativen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Mag. (FH) Mathias Schrattleitner, Julia Schram und Jenny Scott für den tollen Empfang und die Einblicke in diese spannende Region.