F.acT: Wie kam es dazu, dass ihr Dynamic Pricing in euren Skigebieten eingeführt habt?
Markus Redl: Schon vor der Pandemie hatten wir bei den Annaberger Liften die konventionelle Kassa durch Self-Service ersetzt, um Kundendaten – sprich E-Mail-Adressen – zu sammeln und DSGVO-konform zu nutzen. Denn Skigebiete rund um Wien müssen Tagesgäste an sich binden, zu möglichst vielen Besuchen animieren. Idealerweise an Tagen, die nicht ohnehin stark nachgefragt sind.
In der Pandemie mussten wir als Skigebiete in Niederösterreich und angrenzender Steiermark das „Prinzip des gültigen Tickets“ einführen. Vorab gekauftes Onlineticket oder Saisonkarte waren 2020/2021 sogar Voraussetzung dafür, das Skigebiet betreten zu dürfen. Diese außergewöhnliche Situation hat dazu geführt, dass der Onlineanteil auf gut 90 % hinaufgeschnellt ist.
Wir haben eine zahlenmäßige Obergrenze eingezogen, über zeitgebundene Tickets Besucherströme entzerrt und in einem gemeinsamen Marktplatz die Verfügbarkeiten für den Gast übersichtlich dargestellt – trotz unterschiedlicher Webshops, mit ihren jeweiligen Stärken und Schwächen. Die Resonanz seitens der Gäste war positiv, die Durchschnittserlöse deutlich erhöht.