Technologie zur Unterstützung von Menschen mit Sehbehinderung

Eine Analyse über die Destination Hongkong

Publikation
Kit Ling Lam, Chung-Shing Chan & Mike Peters (2020)

Kurzfassung dieser Studie: 

Weltweit wächst das Interesse von Wissenschaft und Industrie an Fragen zu den Themen Behinderung, Barrierefreiheit und universell zugänglichen Umgebungen für Reisen und Reiseziele, besonders was die Rolle der Technologie im Tourismus betrifft. Diese Studie präsentiert eine qualitative Untersuchung mit folgenden Zielen: (1) verschiedene Arten von Barrieren zu verstehen, auf die Sehbehinderte beim Besuch städtischer Sehenswürdigkeiten stoßen; (2) zu erforschen, wie Technologie dazu beitragen kann, Barrieren für sehbehinderte Smartphone- und Computernutzer beim Besuch städtischer Sehenswürdigkeiten abzubauen; und (3) die Auswirkungen technologischer Innovationen zu untersuchen, die die Zugänglichkeit des Tourismus in Hongkong für Sehbehinderte verbessern. Die Zielgruppe der Studie waren junge, ortsansässige Besucher mit einer Sehbehinderung von Hongkonger Sehenswürdigkeiten, die auch Smartphones und Computer nutzen. Die Ergebnisse zeigten, dass die größte Problematik für die Befragten fehlende Informationen waren. Die Studie bestätigt den Beitrag der Technologie zur verbesserten Zugänglichkeit, indem sie aufzeigt, dass mobile Anwendungen in der Lage sind, Informationsbarrieren für Sehbehinderte abzubauen. Die Studie zeigt auch, dass Karten und Bilder die zwei Bereiche sind, in denen zukünftige technologische Innovationen besonders wichtig sind.

FAKTEN aus dieser Studie:

FAKT 1: Die größten Schwierigkeiten kommen von der Person selbst, vor allem weil Menschen mit Sehbehinderung oft zu wenig Informationen in passender Form erhalten. Das macht es Ihnen schwer, Dinge zu verstehen und sich zurechtzufinden.

FAKT 2: Moderne Technik hilft, Schwierigkeiten zu überwinden. Besonders wichtig ist der Zugang zu Informationen. Mit Smartphones können Menschen mit Sehbehinderung das Internet nutzen und sich die Inhalte vorlesen lassen. Spezielle Apps für Bus und Bahn machen das Reisen sicherer.

FAKT 3: Allerdings kann Technik nicht alles ersetzen, was Menschen leisten können. In bestimmten Situationen braucht es echte Personen als Unterstützung, besonders weil Menschen ohne Seheinschränkung leider oft nicht richtig verstehen, was Menschen mit Sehbehinderung brauchen.

FAKT 4: Einige Apps haben derzeit noch Verbesserungspotenzial. Navigation über GPS ist noch nicht genau genug und Werbung sowie Bilder können oft nicht vorgelesen werden.

FAKT 5: Inklusives Destinationsdesign sollte Kontraste, Schriftgrößen, Beleuchtung, Audiosysteme, Braille-Schrift und taktile Leitwege berücksichtigen. Zusätzlich zu visuellen Aspekten sollten auch die anderen vier Sinne Geruch, Berührung, Geschmack und Klang in die Gestaltung des Besuchererlebnisses einbezogen werden.

FAKT 6: Die moderne Technik kann viele Probleme für sehbehinderte Besucher lösen. Sie hilft ihnen, selbstständiger zu reisen und könnte teilweise die klassischen Hilfsmittel ersetzen.

Kit Ling Lam

Kontaktmodul in Überarbeitung

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DiversitätDigitalisierungUniversität Innsbruck