F.acT: MyCabin wurde am 19. April 2021 mit dir als Mitgründerin gelauncht. Was genau steckt hinter MyCabin und welches Problem versucht ihr zu lösen?
Lene Haas: Lange haben wir alle darauf hingearbeitet und jetzt sind wir endlich mit MyCabin online gegangen. Wildcampen ist im deutschsprachigen Raum illegal, aber dennoch zieht es viele OutdoorliebhaberInnen zum Wildcampen in die freie Natur. Um diesem Problem entgegenzuwirken, bieten wir mit MyCabin eine legale sowie nachhaltige Alternative und wollen so die Zukunft des Tourismus mitgestalten. Auf unserer digitalen Buchungsplattform können Reisende mit Rucksack, Zelt oder Camper naturnahe Übernachtungsspots im DACH-Raum finden und buchen. Dabei werden die Spots von Privatpersonen, landwirtschaftlichen Betrieben und auch Gemeinden angeboten. So werden nicht ganzjährig genutzte Wiesen, Vorgärten, Waldstücke, einfache Hütten und Scheunen zum perfekten Übernachtungsplatz – fernab von Massentourismus und überfüllten Campingplätzen. Dabei verdienen unsere GastgeberInnen durch das Teilen ihrer Heimat und das Anbieten von lokalen Erzeugnissen etwas dazu und ermöglichen Reisenden tolle Erlebnisse in und mit der Natur. Gemeinden haben zudem die Möglichkeit, gemeinsam mit MyCabin das Problem des illegalen Wildcampings in der Region anzugehen, Alternativen aufzuzeigen und einen Schritt in Richtung nachhaltigen Tourismus zu gehen.
F.acT: Wie kamt ihr auf die Idee, MyCabin zu gründen?
Lene Haas: Die Idee, MyCabin zu gründen entstand aus einer persönlichen Erfahrung beim Wildcampen. Einer der Gründer und Ideengeber Finn ist selbst ein passionierter Outdoorfreund und wollte wie auch viele andere NaturliebhaberInnen abseits vom Trubel mitten in der Natur wildcampen. Als Finn vor einigen Jahren von einem Förster erwischt wurde, war dieser zunächst sehr verärgert. Doch letztlich entwickelte sich zwischen den beiden ein spannendes Gespräch über die Tourismusentwicklung und das naturnahe Reisen im Alpenraum. Daraufhin hat der Förster Finn angeboten, dass er sich beim nächsten Mal einfach bei ihm melden soll, wenn er wieder in der Gegend sein Zelt aufschlagen möchte. Aus dieser Erfahrung entstand die Idee von MyCabin, die sich inzwischen zu einer Plattform für legale Übernachtungsspots in der Natur entwickelt hat.