Mobilitätsbedingte Klimawirkung einer alpinen Tourismusdestination

CO2-Bilanz und Einschätzung durch Touristen, Bewohner und Beschäftigte

Publikation
Markus Mailer, Bruno Abegg, Leandra Jänicke & Bartosz Bursa (2019)

Zusammenfassung dieser Studie: 

Anhand von Befragungen in der Tiroler Gemeinde Alpbach wird untersucht, in wie weit sich das Bewusstsein für die Zusammenhänge zwischen Tourismus und Klimawandel bei Bewohnern, Beschäftigten und Gästen unterscheidet. Zudem wird eine Gesamtjahresbilanz der Mobilität von Gästen, Bewohnern und Beschäftigten und des damit verbundenen CO2-Ausstoßes dieser Gemeinde abgeschätzt. Zwar ist bei allen Gruppen ein grundsätzliches Problembewusstsein festzustellen und eine gewisse Bereitschaft für Maßnahmen zur Reduktion von Energieverbrauch und CO2-Emissionen auf Reisen, soweit diese keine wesentlichen Einschränkungen im Urlaubsverhalten betreffen. Im Detail zeigen sich jedoch signifikante Unterschiede. Da die Gesamtbilanz der Mobilität die hohe Bedeutung der An- und Abreise für die CO2-Jahresbilanz untermauert, sind mit dem Wissen über das vorhandene Bewusstsein Maßnahmen abzuleiten.

FAKTEN aus dieser Studie:

FAKT 1:  Die Menschen in Alpbach - egal ob Urlauber, Einwohner oder Angestellte - wissen, dass der Tourismus das Klima beeinflusst. Aber obwohl viele das verstehen, ändern sie ihr Verhalten nur geringfügig. Was Menschen für richtig halten und was sie tatsächlich tun, unterscheidet sich oft - sowohl generell als auch zwischen ihrem Verhalten zu Hause und im Urlaub.

FAKT 2: Wie die Gäste nach Alpbach kommen, hat den größten Einfluss auf den Energieverbrauch und die Klimabelastung. Anders als bei anderen Urlaubsorten ist hier nicht das Flugzeug das Problem, sondern das Auto.

FAKT 3: Die Menschen sind bereit, vor Ort umweltfreundliche Verkehrsmittel zu nutzen. Aber größere Änderungen, wie seltener oder nicht so weit zu verreisen, lehnen sie ab. Sie möchten in ihrer Reisefreiheit nicht eingeschränkt werden. 

FAKT 4: Viele alpine Urlaubsorte haben ihre Mobilitätsangebote verbessert, z.B. Skibusse und Wanderbusse. Diese Angebote sollten sowohl die Bedürfnisse der Einheimischen als auch der Touristen berücksichtigen, was eine herausfordernde Balance erfordert.

Markus Mailer

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Kategorien
Mobilität