Reiseverhalten in Destinationen

Mobilität während des Urlaubs

Publikation Bartosz Bursa, Markus Mailer & Kay W. Axhausen (2022) 

Kurzfassung dieser Studie: 

Aufgrund des kontinuierlichen Anstiegs der Touristenzahlen in den Alpen, der damit einhergehenden Verkehrsbelastung sowie der resultierenden negativen externen Effekte besteht eine zwingende Notwendigkeit zur Entwicklung effizienter verkehrspolitischer Maßnahmen. Zudem ist eine strategische Investition in Verkehrssysteme und Infrastruktur erforderlich, insbesondere unter Berücksichtigung der limitierten finanziellen, räumlichen und ökologischen Ressourcen.

Während der Forschungsstand zu Langstreckenreisen sowie An- und Abreisemustern von Touristen umfangreich ist, existieren nahezu keine wissenschaftlichen Untersuchungen zur touristischen Mobilität während des Aufenthalts am Zielort. Dieser Mangel an Forschungsdaten verhindert eine evidenzbasierte Entscheidungsfindung seitens der politischen Entscheidungsträger.

Das Papier stellt eine Studie zur Datensammlung vor, die dazu beiträgt, eine Lücke zu schließen. Dieses "Datenpapier" berichtet über die Motivation, das Design und die Durchführung einer speziellen Umfrage zu Reiseaktivitäten von Touristen an Urlaubszielen. Es informiert andere Forscher über die Schwierigkeiten, die aufgetreten sind, und hilft ihnen, die Datensammlung in ihren zukünftigen Studien zu verbessern.

Neben dem Beitrag zur Umfragemethodik berichtet das Papier über einen seltenen und wichtigen Datensatz und liefert beschreibende Ergebnisse. Dadurch unterstützt es eine evidenzbasierte Gestaltung von Verkehrspolitiken in Touristengebieten. Mit diesem Papier möchten wir auch andere Forscher inspirieren und einladen, weitere quantitative und modellierende Arbeiten in diesem wenig erforschten Bereich durchzuführen.

Das Reiseverhalten wurde in mehreren touristischen Regionen der österreichischen Alpen untersucht, insbesondere in den Destinationen Ötztal, Zillertal und Hohe Salve.

FAKTEN aus dieser Studie: 

FAKT 1: Die Untersuchung ergab, dass Touristen sowohl private Fahrzeuge als auch öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Viele Teilnehmer gaben an, dass die Nutzung des Privatwagens für die Anreise und die Fortbewegung am Zielort bevorzugt wird.

FAKT 2: Die Wahl der Transportmittel variiert je nach Jahreszeit. Im Sommer machen fast 50% der Reisen mit dem Auto aus, gefolgt von zu Fuß gehen (40%) und dem öffentlichen Verkehr (9%). Im Winter hingegen dominiert das Gehen, das 47% der Reisen ausmacht, während Autos (36%) und öffentliche Verkehrsmittel (17%) auch genutzt werden.

FAKT 3: Gäste im Ötztal wählen häufiger das Auto als Gäste in den anderen beiden Regionen, was in beiden Jahreszeiten gilt.