Mobilitätspreis 2023 VCÖ
VCÖ - Rita Newman

VCÖ Mobilitätspreis 2023

Best Practices für klimaverträgliche Mobilitätsangebote

Der VCÖ als NGO für Mobilität in Österreich war auf der Suche nach Best practices für klimaverträgliche Mobilität und hat hierfür den VCÖ Mobilitätspreis 2023 verliehen.
 

F.acT: Was ist der VCÖ und mit welchen Themengebieten beschäftigt er sich?

Christian Gratzer: Der VCÖ (Verkehrsclub Österreich) ist eine unabhängige NGO, die seit ihrer Gründung im Jahr 1988 für ein ökologisch verträgliches, sozial gerechtes und ökonomisch effizientes Verkehrssystem arbeitet, lösungsorientiert auf Basis von Daten und Fakten. Eine intakte Umwelt als Lebensgrundlage auch für zukünftige Generationen ist dem VCÖ ein zentrales Anliegen. Auf seiner Website bietet der VCÖ umfassende Informationen zu Mobilität und Gütertransport sowie Österreichs größte Sammlung an öffentlich zugänglichen Grafiken zum Thema Mobilität und Gütertransport sowie in einer Online-Datenbank Zugang zu mehr als 2.000 Good-Practice-Projekten aus dem In- und Ausland.

F.acT: Inwiefern ist der VCÖ Mobilitätspreis Österreich 2023 auch für Touristiker:innen interessant?

Christian Gratzer: Tourismus ist für Österreich ein zentraler Wirtschaftsfaktor. Urlaubsgäste bewundern und genießen die landschaftliche Schönheit, die Ruhe, gute Luft und einzigartige Natur. Mehr klimaverträgliche Mobilität trägt dazu bei, diese Assets zu bewahren. Wenn Urlaubsgäste autofrei mit der Bahn anreisen und vor Ort mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Fahrrad mobil sein können, dann tragen sie dazu bei, dass in der Tourismusregion weniger Abgase und weniger Motorenlärm gibt. Und davon profieren sowohl die Erholung suchenden Urlaubsgäste als auch die einheimische Bevölkerung. Beim VCÖ-Mobilitätspreis, der Österreichs größter Wettbewerb für nachhaltige Mobilität ist und in Kooperation mit dem Klimaschutzministerium und den ÖBB durchgeführt wird, sind Projekte von Tourismusregionen gesucht, die vor Ort umweltverträgliche Mobilität anbieten, wo Freizeitziele und Attraktionen optimal mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Fahrrad erreichbar sind und Maßnahmen setzen, die die Verkehrsbelastung reduzieren. Ebenso sind Projekte gesucht, die die autofreie Anreise erleichtern und bewerben. Das ist übrigens auch aus wirtschaftlicher Sicht wichtig: Denn in den Großstädten Europas nimmt die Zahl der Familien, die autofrei leben, zu. Tourismusregionen, die gut mit Bahn oder Bus erreichbar sind, werden für diese wichtige Zielgruppe auch künftig attraktiv sein.

F.acT: Welche best practice Beispiele aus dem Tourismus gab es in den Vorjahren?

Christian Gratzer: Die zahlreichen Einreichungen beim VCÖ-Mobilitätspreis zeigen, dass in Österreich bereits in vielen Regionen Maßnahmen für mehr klimaverträgliche Mobilitätsangebote für die Urlaubsgäste umgesetzt werden. Die eingereichten Projekte sind vielfältig: Beispielsweise forciert die Tirol Werbung die Anreise der Urlaubsgäste mit der Bahn. Der Tourismusverband Wilder Kaiser möchte mit dem Projekt „Grüne Anreise“ die Anzahl der Gäste, die mit der Bahn anreisen, bis zum Jahr 2024 verdreifachen. In Kärnten verschafft die Weissensee Premium Card und im Burgenland die Neusiedlersee Card kostenfreien Zutritt zu den öffentlichen Mobilitäts-Angeboten vor Ort. In Vorarlberg wird beispielsweise von Beherbergungsbetrieben die Aktion „Gastrad“ umgesetzt. In der Donauregion gibt es entlang des EuroVelo-Radwegenetzes eine Ökotourismus-Förderung. Und ein Vorreiter für autofreien Tourismus ist Werfenweng in Salzburg. Die zahlreichen Good-Practice-Beispiele zeigen, dass eine klimaverträglichere Mobilität möglich ist und damit Umwelt und Natur vor Ort geschont werden sowie der Tourismusstandort gestärkt wird. 

Hier finden Sie alle Gewinner:innen aus 2023 verschiedener Kategorien.

Christian Gratzer VCÖ
Christian Gratzer VCÖ, © VCÖ - Rita Newman

Christian Gratzer ist Pressesprecher der Mobilitätsorganisation VCÖ – Mobilität mit Zukunft. 

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