F.acT: Was hebt euer Produkt von klassischer Beschilderung ab?
Michael Walch: SONA Green Composites bietet mit „Signs of Nature“ das nachhaltigste Beschilderungssystem am Markt. Der entscheidende Unterschied zur klassischen Beschilderung liegt in der Materialwahl und Produktion. Während herkömmliche Schilder oft aus Aluminium, Kunststoff oder einer Kombination beider Materialien bestehen, setzen wir bei unseren SONA-Schildern auf biobasierte, jährlich nachwachsende Rohstoffe, insbesondere Hanffasern aus Tirol.
Die Universität Innsbruck, Abteilung Umwelttechnik, hat eine ökobilanzielle Analyse verschiedener Beschilderungssysteme durchgeführt – mit einem für uns erfreulichen Ergebnis:
Unsere SONA-Schilder ermöglichen eine CO₂-Einsparung von:
- 66 % im Vergleich zu HPL-Schildern
- 69 % im Vergleich zu Aluminium-Schildern
- 77 % im Vergleich zu Aluminiumverbundplatten
Neben der erheblichen CO₂-Reduktion sind auch die Ressourcenresilienz und die lokale Wertschöpfung hervorzuheben, die unser Fertigungsprozess mit sich bringt. Abgesehen von einem biobasierten Füllstoff, den wir von einem europäischen Unternehmen beziehen, werden alle Produktionsschritte in Österreich durchgeführt – die meisten davon in Tirol.
Um eine hohe Wetterbeständigkeit und Langlebigkeit zu gewährleisten, werden unsere Schilder versiegelt. Diese Versiegelung ist klimakammergeprüft, und ihre CO₂-Bilanz wurde bereits in die ökobilanzielle Bewertung miteinbezogen.
Zusätzlich bieten unsere Schilder folgende Vorteile:
- Geringeres Gewicht und platzsparendes Design für einfachen Transport
- Montagefreundliche Konstruktion, die besonders Wegewarten und Bauhofmitarbeitern die Arbeit erleichtert und Zeit spart
Durch den Einsatz unserer nachhaltigen Schilder tragen unsere Kunden nicht nur aktiv zum Klimaschutz bei, sondern setzen auch ein starkes Zeichen für ökologische Verantwortung. Gleichzeitig unterstützen sie die Ziele des EU Green Deals und erfüllen Umweltauflagen für nachhaltige Infrastrukturprojekte.
F.acT: Gibt es bereits Anwendungsbeispiele? Bietet ihr auch individuelle Lösungen für Regionen oder Betriebe?
Michael Walch: Stand Anfang März 2025 läuft derzeit die erste Produktionsserie. Wir sind aktuell mit zahlreichen Tourismusverbänden in Tirol sowie in anderen Teilen Österreichs im Austausch, um ihnen unsere nachhaltigen Schilder vorzustellen. Erfreulicherweise ist das Feedback durchwegs positiv, da die Verantwortlichen ein starkes Umweltbewusstsein haben.
Ein erstes Pilotprojekt wird im Mai 2025 in St. Anton am Arlberg umgesetzt. Weitere Projekte befinden sich bereits in der Planungsphase, und wir hoffen, in Kürze genauere Details dazu bekannt geben zu können.
Individuelle Lösungen sind ebenfalls möglich:
- Der Inhalt der Schilder kann individuell gestaltet werden.
- Auch Größe und Form sind anpassbar.
- Aufgrund unserer Fertigungstechnik sind jedoch bestimmte Mindestmengen erforderlich, um individuelle Formate wirtschaftlich sinnvoll zu realisieren.
Dank der breit gefächerten Kompetenzen in unserem Team können wir einen umfassenden Service anbieten, der folgende Punkte umfasst:
- Entwicklung individueller Beschilderungskonzepte
- Planung & Projektierung
- Produktion nach höchsten Umweltstandards
- Vorkonfektionierung für einfache Montage
- Rücknahme und Recycling alter Schilder
Besonders hervorheben möchten wir, dass ein Team des Landes Tirol bereits in einem sehr frühen Entwicklungsstadium in den Prozess eingebunden war. Gerade öffentliche Stellen haben eine bedeutende Lenkungswirkung in den Bereichen Nachhaltigkeit, Ressourcen-Resilienz und lokale Wertschöpfung, deshalb war es den Verantwortlichen auf Landesseite ein großes Anliegen hier eine nachhaltige Lösung zu unterstützen. Ein positives Ergebnis dieses Austausches ist die Aufnahme der SONA-Schilder in den Schilder-Förderkatalog des Landes Tirol.
